Webinar-Bericht: "Vertrauen im Team als Schlüssel zum Erfolg"

 

Wie kann Vertrauen in Teams aufgebaut und gefördert werden? Wie stellt man als Führungskraft eine Vertrauenskultur her? Und wie kann man darauf reagieren, wenn das Vertrauen erschüttert wurde?
Antworten auf diese spannenden Fragen haben wir gemeinsam mit den Referentinnen Claudia Hammer-Hewstone (Coach und Psychologin) und Silja Hinrichs (Projekt Consulting) in diesem Webinar der Fischer Group International (fgi) erhalten.

Ein erstes Paradox zum Thema Vertrauen scheint zu sein, dass sich die meisten Menschen selbst als vertrauenswürdig bezeichnen würden, aber Vertrauen dennoch nicht einfach aufzubauen und vor allem leicht wieder zerstörbar ist.

Woran mag das liegen?
Vertrauen ist zusammen gefasst eine Antwort auf ein Nicht-Wissen – man traut also einer anderen Person, ohne zu wissen, ob diese dem in der Zukunft wirklich gerecht werden kann und wird. Es stellt also einen unbewussten oder bewussten Verlust von Kontrolle dar und bedeutet, die eigene Verletzlichkeit anzunehmen. Zudem werden wir aus neurologischer Sicht durch unser Gehirn einerseits darin bestärkt und andererseits darin gehemmt, Vertrauen aufzubauen. Denn wir sind soziale Wesen und das Eingehen von Interaktionen führt zur Ausschüttung des Hormons Oxytocin, demgegenüber ist aber auch unsere Amygdala immer aktiv und löst eine Stressreaktion aus bei (vermuteten) Gefahren – wie zum Beispiel einem möglichen Vertrauensbruch.

 

 

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Teamerfolg: Warum ist der Faktor Vertrauen hier entscheidend?

Laut einem Model von Lencioni stellt (fehlendes) Vertrauen den ersten und somit wichtigsten Faktor dar, der zu Dysfunktionen in einem Team führen kann. Und auch das Unternehmen Google hat in einer Untersuchung die psychologische Sicherheit als wichtigsten Faktor für eine erfolgreiche Zusammenarbeit identifiziert.
Das heißt, Teammitglieder können zum Beispiel Fehler zugeben/machen, Vorgehen in Frage stellen, Ideen äußern ohne Angst vor Kritik und weiteres.
Herrscht eine Vertrauenskultur im Unternehmen, zahlt sich dies für alle Beteiligten aus. Denn die Mitarbeiter/-innen sind dann eher produktiv, zufriedener, gesünder und energievoller im Job, zeigen mehr Einsatz und weniger innere Kündigungen, haben mehr kreative und innovative Ideen und wechseln das Unternehmen seltener. Vertrauen bringt also eine Vielzahl an positiven Effekten mit sich!

Vertrauenskultur: Die Führungskraft sollte mit ihrer Wirkung vorangehen

Am entscheidendsten für den Aufbau einer Vertrauenskultur im Team ist die Wirkung und das Vorbild der Führungskraft im Bereich des Vertrauens. Dafür ist vor allem eine hohe Bewusstheit und Reflexionsfähigkeit der Führungskraft relevant. Sie sollte sich also bezüglich der folgenden drei Dimensionen nachstehende Fragen stellen bzw. wie folgt vorgehen:

  • hinsichtlich der eigenen Wirkung

Wie authentisch zeige ich mich selbst? Wie empathisch gehe ich mit meinem Team um? Wieviel Vertrauen schenke und Verletzlichkeit zeige ich selbst? Als wie vertrauenswürdig werde ich in meinem Team angesehen? Wie gehe ich mit Unsicherheiten um? Und welche Rahmenbedingungen schaffe ich in meinem Team, um eine Vertrauenskultur aufzubauen?

  • hinsichtlich ihres Rollenverständnisses und ihrer Haltung

Einnehmen agiler Rollen angepasst an die jeweilige Situation: z.B. als Coach/-in, Katalysator/-in, Impulsgeber/-in, Visionär/-in

  • hinsichtlich der Priorität einer vertrauensvollen Teamkultur

Schaffen von sicherheitsgebenden und vertrauensschaffenden Strukturen sowie Etablierung einer bewussten Kommunikation

Auch die regelmäßige Reflexion und das Eingeständnis eigener Unsicherheiten anhand der drei Komponenten des Vertrauensdreiecks Authentizität, Logik und Empathie (angelehnt an Frei/Morriss, 2020) kann hilfreich sein. Angstreaktionen, die Vertrauen bedrohen sind hingegen Kontrolle und Selbstschutz.

Konkrete Bedingungen, um eine vertrauensvolle Atmosphäre im Team zu schaffen sind zum Beispiel: vertiefendes Kennenlernen (in Präsenz oder online), Rituale zum persönlichen Austausch (Check-In-Rituale), Einbindungen in Entscheidungen und das praxisnahe Leben der eigenen Werte.

Und was kann man tun, wenn das Vertrauen beeinträchtigt wurde?
Da Vertrauensaufbau ein längerer Prozess ist, aber ein Vertrauensbruch als noch heikler empfunden wird, ist die kurze Antwort darauf: Es bedarf vor allem Zeit! Und diese sollte man sich unbedingt nehmen, damit die wichtigste Basis für eine gute Zusammenarbeit wieder hergestellt ist.

Wir bedanken uns für das gut strukturierte und sehr informative Webinar!

 

Link zum Webinar:

https://hr-path.com/de/unsere-nachrichten/webinare/vertrauen-im-team-als-schluessel-zum-erfolg-de/2023/03/17

 

 

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